Moritz Ostruschnjak
Unstern
06.03. 22.15 - 23.15 h
07.03 17.00 - 18.00 h
Muffathalle
Trailer
„Unstern“ beleuchtet in kaleidoskophaften Szenen den Moment vor der Katastrophe; jene Melange aus Gewaltbereitschaft, nationalistischer Propaganda, beginnendem Kriegsgeheul, Machismo und Verunsicherung. In einem weiten leeren Raum lässt der Münchner Choreograf und Tänzer Moritz Ostruschnjak eine düstere, drohende Stimmung heraufziehen. Euphorie, Ektase und Zusammenbruch stehen dabei unmittelbar nebeneinander. Die Sehnsucht nach dem Kollektiv lässt Körperformationen entstehen, die einerseits in Aggression und Gewaltbereitschaft ausufern, andererseits in Zurichtung und Disziplinierung von Körpern münden. Der Demonstration von Dominanz und Herrschaft folgen Kapitulation und Zerstörung. So formen sich aus expressiven Bildern narrative Bewegungsabläufe und performative Szenen. Eine Abfolge von Zuständen, Empfindungen und Motiven verdichtet sich zum Bild einer Gesellschaft am Abgrund, dem Beginn einer neuen Epoche. In seinen vorhergehenden Arbeiten hat sich Ostruschnjak mit den Veränderungen der körperlichen und sozialen Erlebnisfähigkeit in Zeiten der Digitalisierung und Virtualisierung befasst. Hier schließt „Unstern“ an und reflektiert mit Rückgriff auf den Beginn des 20. Jahrhunderts grundlegende Parameter eines gesellschaftlichen, technischen und politischen Wandels und seiner Implikationen.
Idee, Konzept: Moritz Ostruschnjak
Choreografie: Moritz Ostruschnjak in Zusammenarbeit mit Daniela Bendini und den Tänzer*innen
Tanz: Eli Cohen, Antoine Roux-Briffaud, Gaetano Badalamenti, Lazare Huet
Video: Moritz Stumm
Musik mischen, bearbeiten, kompilieren: Jonas Friedlich
Lichtdesign: Tanja Rühl
Kostüm: Renate Ostruschnjak
Tontechnik: Paolo Mariangeli
Produktionsleitung: Hannah Melder
Produktion: Moritz Ostruschnjak
Koproduktion: Schwere Reiter Tanz
Förderer: Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Bayerischer Landesverband für zeitgenössischen Tanz aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst
Realisiert durch eine Residency des Theater Freiburg im Rahmen des Netzwerks Grand Luxe.